E+Analyse

Viele Überlegungen, Theorien, Ansätze und Methoden, die ich in den vergangenen 25 Jahren in meinem beruflichen Schaffen gelesen, erlernt und erprobt habe, sind nicht die wesentliche Grundlage meiner Arbeit. Diese Kenntnisse – zwar von Nutzen, so sie bescheiden zum Einsatz kommen – sind wie pulverisierte Gewürze, die der Verfeinerung und Akzentuierung einer Speise dienen, sie abrunden oder anheben und deren Bekömmlichkeit befördern oder sie – in Konkurrenz zu anderen Sterneköchen – mit einer gewiss leckeren Extravaganz auszeichnen. Interessant sind diese Ansätze und Methoden allemal, aber will einer weniger Essen, so helfen sie nicht.
Es ist also die Gewürzschublade randvoll mit allerlei Gewürzen (Methoden), doch immer spärlicher ist in meiner Küche ihr Einsatz.

Eine einzige Sache, ein einzigartig „Ding“, ja – ein geniales „Werkzeug“ möchte ich an dieser Stelle vorstellen:

Der Genesegraph E+

Die Übertragung des Verlaufs eines beliebigen phänomenalen Geschehens – mitunter sind das sehr komplexe Prozesse – in ein E/Verlauf-Diagramm ist in allen Fällen ein hervorragendes und in meiner Praxis mittlerweile sehr bewährtes Anschauungswerkzeug. Es hilft, „Dinge“ zur „Sprache“ zu bringen, die Neuorientierungen (Umstrukturierungen) provozieren. Die Transformation eines Geschehens, das beispielsweise als ein Unglück, eine Krankheit, ein Lottogewinn, ein Unfall, ein Bankrott interpretiert wird, in eine graphische Anschauung eröffnet uns weiterführende, sinn- und nutzenbringende Interpretationsmöglichkeiten des „Falles“. Es geht. Es geht sogar bei der Vergegenwärtigung technischer Abläufe; auch da lautet das Ergebnis: Es geht. Diese Phänopraxie führt mich mit meinen Klientinnen und Klienten weit über systemanalytische bzw. systemische Techniken (Gedanken) hinaus, in die lebendige Strukturanalyse, bzw. die lebendige Strukturpädagogik hinein.

Der Graph veranschaulicht den Verlauf von Vorgängen. Im Folgenden bezeichnen wir den Verlauf eines Vorgangs als einen Prozess (von lat.: procedere = vorwärts gehen). Dabei stelle ich folgende Hypothese auf:
Es ist ganz gleich, um welche Art von Prozess im Allgemeinen oder um welchen Prozess im Speziellen und/oder um welche Struktur es sich auch immer handeln mag: der Verlauf des Geschehens lässt sich in jedem Fall in diese Kurvengestalt übertragen und gemäß dieser Graphik interpretieren, erweitern und erklären!
In jedem „Fall“ geschieht ein Vorfall (E1), dem ein Fallen, ein Abfallen, ein Verfallen (B) folgt. Es ist „auf-fällig“, dass ein Einfallen (beispielsweise einer Lösung, einer Idee), obschon es längst „fällig“ wäre, (erst nach E2 also in C geschieht) in eine neue Situationen (D) kumuliert (S) und das wiederum ist „keinesfalls“ „hinfällig“, sondern es zeigt eine messbare Verbesserung (Korrektur) der Struktur (ΔE).

Erklärung des Graphs

Definitionen

x = t
y = e
t = Zeit (kann in … Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Jahre, Jahrzehnte … skaliert werden)
e ≈ Emotionalität, Engagement, Evolutionskraft, empathische Beteiligung, Bewegung, Dynamik, Handlungsfähigkeit, Energie o.dgl. (zunächst ohne Maßeinheit skaliert, messbare Kriterien sind z.B.: Bedeutungsgehalt, Nachhaltigkeitsermittlungen, Erfolgszahlen, Emotionale Qualitäten, Synergetische Quantitäten)

Darstellung

y = f(x) als Abbildung x ↦ y   
also  
e = f(t) als Abbildung t ↦ e

Beispiel